Boxhagen

Boxhagen bezeichnete ursprünglich ein Vorwerk Berlins im heutigen Ortsteil Friedrichshain.

Die erste urkundliche Erwähnung Boxhagens datiert aus dem 14. Jahrhundert, damals Buchshagen geschrieben, es war ein von Berliner Bürgern gern benutztes Wiesengelände vor ihrer Stadt. Als Vorwerk (mit Meierei) von Berlin wurde es im Jahr 1591 erstmalig in den Akten geführt, danach wechselte die Ansiedlung mehrfach ihren Besitzer. 1808 wurden das Vorwerk und die es umgebende Kolonie Boxhagen außerhalb der Grenzen Berlins Niederbarnim als Gutsbezirk Boxhagen zugeschlagen.

1889 wurde das Gebiet aus der Hoheit des Berliner Magistrats entlassen und die eigenständige Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg gebildet. Zu ihr gehörte das Gebiet zwischen der Simon-Dach-Straße im Westen, der Simplonstraße im Süden, dem Straßenzug Boxhagener StraßeWismarplatzWeserstraße im Norden, sowie der heutige Bahnhof Ostkreuz. Östlich der Ringbahn lagen die Grenzen des Gemeindegebietes nördlich der heutigen Kaskel- und Lückstraße und weiter etwas nördlich der Eisenbahnlinie nach Frankfurt (Oder) bis in Höhe Blockdammweg; im Süden bildeten Spree und Rummelsburger See eine natürliche Grenze. Siedlungsschwerpunkte waren bei Gemeindegründung die Kolonie um das Vorwerk Boxhagen, Rummelsburg, die Victoriastadt und die Kolonie Lichtenberger Kietz.

In den folgenden Jahren setzte eine umfangreiche Wohn- und Industriebebauung ein. Zu erwähnen ist beispielsweise die Ansiedlung der Knorr-Bremse in der heutigen Neuen Bahnhofstraße. Das Rathaus der Gemeinde entstand an der Türrschmidtstraße in der Victoriastadt und beherbergt heute das Heimatmuseum des Bezirks Lichtenberg.

Ab 1912 gehörte die Landgemeinde dann zur Stadt Lichtenberg. 1920 wurde Lichtenberg mitsamt Boxhagen-Rummelsburg nach Berlin eingemeindet. 1938 wurde der westlich der Ringbahn gelegene Teil dem damaligen Bezirk Friedrichshain zugeschlagen.

Der östlich der Ringbahn gelegene Teil von Boxhagen-Rummelsburg bildet heute den Ortsteil Rummelsburg des Bezirks Lichtenberg. Boxhagen ist dagegen völlig in den Wohngebieten Friedrichshains aufgegangen.

Heute erinnern nur noch Straßennamen an die Ansiedlung (Boxhagener Platz, Boxhagener Straße). Manche durchgehenden Straßenzüge ändern auch heute noch an den einstigen Grenzen von Boxhagen ihre Bezeichnung. An die ursprüngliche Bebauung der Kolonie Boxhagen erinnen lediglich die Häuser Boxhagener Straße 70/72.

 

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